Grüner Star

Rund um's Auge

Auf dieser Seite finden Sie umfangreiche Informationen 

rund um eines Ihrer wichtigsten Sinnesorgane: Das Auge. 

Grüner Star

Definition


Als Grüner Star (Glaukom) bezeichnet man eine Gruppe von Erkrankungen, welche zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnerven mit unwiderruflichem Verlust an Sehleistung bis hin zur Erblindung führen. Die Erkrankung kommt meist schleichend und oftmals unbemerkt. Obwohl diese Erkrankung meist gut behandelbar ist, stellt sie in Europa eine der häufigsten Erblindungsursachen dar.

Früher galt ein erhöhter Augeninnendruck (= Intraokulardruck = IOD) als Ursache des grünen Stars. Heute weiß man, dass ein individuell zu hoher Augeninnendruck zwar ein wichtiger Risikofaktor der Erkrankung ist, aber nicht zwingend vorliegen muss. Es gibt eine Reihe von Patienten, bei welchen wir erhöhte IOD-Werte messen können, ohne dass jemals Krankheitszeichen sichtbar werden (okuläre Hypertension). 


Andere Patienten hingegen haben stets einen normalen IOD, entwickeln aber dennoch einen typischen Glaukomschaden (Normaldruckglaukom). 


Beim Engwinkelglaukom kann das im Auge gebildete Wasser (Kammerwasser) über den eingeengten Abflussweg nur ungenügend oder bei Verlegung des Abflussweges nicht mehr abfließen. Es kommt zu akuten schmerzhaften Drucksteigerungen bis auf ein Mehrfaches des Normalwertes. Einen solch akuten Druckanstieg bezeichnet man als akutes Winkelblockglaukom oder Glaukomanfall. Mögliche Symptome sind außer den starken Schmerzen auch Übelkeit, Erbrechen, ein Sehabfall und farbige Ringe um Lichtquellen. Hier kommt eine Laserbehandlung (YAG-Iridotomie) zum Einsatz.


Symptome


Nur wenige Ausnahmefälle fallen durch akute Schmerzen am Auge, verbunden mit Sehminderung, Rötung und Brechreiz, auf (akuter Glaukomanfall). In der Regel aber bleibt die Erkrankung schmerzfrei und lange Zeit unbemerkt.


Der Sehnervenschaden und der damit verbundenen Gesichtsfeldverfall schreiten langsam voran, bis im Spätstadium dann merklich auch das zentrale Gesichtsfeld verloren geht. Einmal aufgetretene Schäden lassen sich nicht rückgängig machen.


Diagnostik


Aus diesem Grund empfehlen wir, ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig eine Glaukomvorsorge-untersuchung durchführen zu lassen, wobei ein Glaukom bereits im Anfangsstadium erkannt werden kann.

 

Der wichtigste Risikofaktor ist eine dünne Hornhaut. Die Hornhautdicke wird in unserer Praxis völlig schmerz- und berührungsfrei mit dem optischen Pachymeter gemessen.


Wurde ein Glaukom diagnostiziert, sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt erforderlich. Hierbei wird insbesondere der Augeninnendruck gemessen, der Sehnerv angesehen und in bestimmten Abständen das Gesichtsfeld überprüft.


Als wertvolle Zusatzdiagnostik steht uns sowohl für die Erstdiagnose als auch für die Verlaufskontrolle unter anderem das OCT des Sehnerven (optische Kohärenztomografie) zur Verfügung. Mit OCT-Kontrollen kann man messen, ob bereits ein Verlust an Nervenfasern vorliegt und ob der Sehnerv über die Jahre stabil bleibt oder nicht und ob ggf. die Therapie geändert werden muss.



Behandlung


Studien haben gezeigt, dass durch ein Absenken des Augeninnendruckes die Funktion des Sehnerven länger erhalten bleiben kann. Dies ist nach wie vor der wichtigste therapeutische Ansatz.


Therapie erfolgt in Form von Augentropfen, welche ein Leben lang täglich appliziert werden müssen. Kommt es trotz intensiver Tropftherapie zur weiteren Verschlechterung des Befundes oder werden verschiedene Tropfen nicht vertragen, kann eine Laserbehandlung oder ein operativer Eingriff erforderlich sein.


Das Glaukom kann meist sehr gut behandelt und bei optimaler Therapie auch zum Stillstand gebracht werden. Je früher wir die Erkrankung erkennen können, desto geringer muss in der Regel die erforderliche Drucksenkung sein um ein Fortschreiten zu stoppen. Meist reicht im Anfangsstadium deshalb auch schon das tägliche Tropfen aus. Alternativ zum Augentropfen bieten wir die hochmoderne Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) an.

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